Mediennutzung

Die meisten Jugendlichen in Deutschland verbringen täglich viele Stunden online: Auf Websites, YouTube, TikTok, Instagram, Twitch oder mit elektronischen Spielen. Bei den allermeisten ist das Handy immer an. 

 

Medien zu nutzen kann einerseits den Alltag bereichern z.B. durch Ablenkung, Spaß oder zum Lernen. Andererseits gibt es auch Nachteile: Mediengebrauch kann Zeit rauben und Menschen voneinander entfernen. Es kann dazu kommen, dass die Kontrolle über die Mediennutzungszeit verloren geht und man ständig nach neuen, spannenden Inhalten sucht.

 

Dr. med. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA sagt: Digitale Medien "gehören auch für Jugendliche inzwischen selbstverständlich zum Alltag. Solange der Medienkonsum nicht die komplette Freizeit ausfüllt und das familiäre Miteinander belastet, ist das richtige Maß gegeben. Eltern sind mit ihrer Mediennutzung auch hier Vorbild für ihre Kinder. Sie sollten die gemeinsame Zeit als wertvoll und unwiederbringlich verstehen. Es ist wichtig, dass Familien die Freizeit möglichst gemeinsam aktiv gestalten und bewusst genießen.“

 

Die Bundespsychotherapeutenkammer hat einen hilfreichen "Elternratgeber Internet" veröffentlicht.


Empfehlungen für verschiedene Altersstufen

Die nachfolgenden Empfehlungen dienen der Orientierung. Sie sich an Eltern und Bezugspersonen von Kindern und Jugendlichen.

 

0- bis 2-jährige (Babys und Kleinkinder):

  • In diesem Alter sollte Kinder kein fernsehen.
  • Hörmedien, also Musik oder kindgerechte Geschichten, können maximal 30min pro Tag gemeinsam mit dem Kind angehört werden.
  • Babys und Kleinkinder benötigen direkte Zuwendung und Aufmerksamkeit durch die Eltern / Bezugspersonen.
  • Das wichtigste Medium sind Bilderbücher. Eltern sollten regelmäßig daraus vorlesen. Mit zunehmenden Alter können diese auch als E-Book oder als Bilderbuch-App verwendet werden.

3- bis 5-jährige (Kindergartenalter):

  • Täglich nicht mehr als 30min Bildschirmzeit.
  • Hörmedien können durchaus 30 bis 45min genutzt werden.
  • Eltern sollten die Altersempfehlungen und -freigaben beachten.
  • Sie sollten Sicherheitseinstellungen und Filter aktivieren, falls ein Kind unbeobachtet ein Gerät benutzt.
  • Eltern sollten Kinder begleiten bei der Mediennutzung, also mit dem Kinder darüber sprechen.
  • Sie sollten Kinder erklären, was Werbung ist, wann und warum diese zu sehen ist.
  • Weiterhin ist es wichtig, Kindern aus Büchern vorzulesen.

6- bis 7-jährige:

8- bis 9-jährige:

  • Eltern sollten für Alternativen zur Mediennutzung sorgen und die Medienzeit begrenzen.
  • Im Durchschnitt maximal 60min pro Tag unterhaltungsorientierte Medienzeit (also Videos, Spiele, Websites zur Unterhaltung). 
  • Kinder, die ein internetfähiges Gerät bekommen, sollten bei der Nutzung begleitet werden, damit für eine risikoarme Nutzung gesorgt wird. Der Internetzugang sollte begrenzt werden durch die Einstellungen.

10- bis 13-jährige:

  • Als Richtwert gelten wochentags 60 bis 90min unterhaltungsorientierte Mediennutzung. Wenn Kinder verschiedene Geräten nutzen (Smartphone, Tablet, Computer, Konsole, Fernseher...) und verschiedenen Apps, kann die Kontrolle über die Medienzeit schwer fallen .
  • Eltern müssen nicht immer nach den z.B. 60min "den Stecker ziehen": Es ist okay, wenn das Kind z.B. mal einen längeren Film sehen möchte, solange es noch anderen Aktivitäten macht vor oder nach der Mediennutzung.

Links für Eltern

Ins Netz gehen | Portal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung | Für maßvollen Computerspiel- und Internetgebrauch | Informationen für Eltern | multiplikatoren.ins-netz-gehen.de

 

Online sein mit Maß und Spaß | Tipps für Eltern von Jugendlichen | multiplikatoren.ins-netz-gehen.de

 

E-Mail-Beratung für Eltern, Lehrer*innen, Fachkräfte, die eine konkrete Frage haben zur Mediennutzung | multiplikatoren.ins-netz-gehen.de

 

Gut hinsehen, gut zuhören, aktiv gestalten! | Tipps für Eltern von Kindern | Thema: Mediennutzung in der Familie | bzga.de

 

Mediennutzungsvertrag | Ein Angebot der Landesanstalt für Medien NRW | mediennutzungsvertrag.de


Links für Jugendliche

Ins Netz gehen | Portal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung | ins-netz-gehen.de | Inklusive Online-Selbsttest zum Thema "Videospielsucht" und exzessive Internetnutzung | Das Programm „Das andere Leben“ richtet sich an alle User*innen, die viel im Internet unterwegs sind oder eine besondere Vorliebe für Computerspiele haben, aber deswegen Stress oder Ärger haben.