Selbstfürsorge bedeutet, seine psychischen und körperlichen Bedürfnisse zu kennen und sie zu beachten. Diese beiden Ebenen sind miteinander verbunden. Das kommt beispielsweise im englischen Begriff hangry zum Ausdruck: Wenn wir hungrig (hungry) sind, sind wir schneller gereizt und wütend (angry). Wenn du deine Bedürfnisse nicht beachtest, kann es sein, dass du eine labilere Stimmung entwickelst, negative Gefühle schneller auftreten und diese nur schwerer in den Griff zu bekommen sind.
Es gibt einige banal wirkende Tipps, die allerdings einen sehr großen positiven Effekt auf deinen Gesundheitszustand haben können.
Indem du gesundheitsförderndes Verhalten in deinen Alltag einbaust, machst du nicht nur etwas für dein psychisches Wohlbefinden, sondern auch etwas für deine körperliche Gesundheit. Nehmen wir als Beispiel die häufigste Todesursache in Deutschland: Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bedeutende Risikofaktoren, sind verhaltensbezogen: zu wenig Bewegung, ungesunde Ernährung, Übergewicht, Stress. Dies kann zu einem Schlaganfall führen, für den es Risikofaktoren gibt, die ebenfalls vermeidbar sind, da sie ebenfalls Verhaltensweisen widerspiegeln: Alkoholkonsum und Rauchen.
Patientenleitlinie Depression: „Zahlreiche Studien legen nahe, dass körperliches Training depressive Beschwerden verringern kann“.
Patientenleitlinie Angststörungen: „Körperliche Aktivität und Sport können zur Besserung der Symptome beitragen“.
Leitlinie Migräne: "Regelmäßiger aerober Ausdauersport wird empfohlen."
Neben der regulären Psychotherapie möchte einen Zusatzbeitrag leisten für deine psychische und körperliche Gesundheit. Deswegen fördere ich aktiv die Punkte 1 und 2 der obenstehenden Liste:
Genügend Bewegung: Drei Mal pro Woche biete ich eine Laufgruppe an - nicht als Gruppenpsychotherapie, sondern als kostenloses und ergänzendes (adjuvantes) Angebot für Patienten. Ziel ist es dabei nicht, Höchstleistungen zu erbringen. Deswegen gibt es keine vorgegebene Strecke, sondern eine Zeit: 30 Minuten laufen. Patienten können mitmachen, wenn von körperlicher Seite nichts dagegenspricht (z.B. Untergewicht, akute Atemwegsinfektion). Im Zweifelsfall sollte ein Arzt befragt werden.
Während der Corona-Pandemie findet die Laufgruppe virtuell statt. Die Challenge ist drei Mal pro Woche jeweils 30min zu laufen.
Gesunde Ernährung: Ebenfalls kostenlos für dich ist Obst, das du dir nehmen kannst - bevor dein Termin beginnt oder für deinen Weg nach Hause.
Deutsche Schlaganfall-Hilfe: www.schlaganfall-hilfe.de
Bundeszentrale für gesundheitliche Bildung: www.uebergewicht-vorbeugen.de | Bewegungsdreieck |
Mein Logbuch für ein bewegtes Leben: Herausgeber: Arbeitsgruppe bewegungsaktivierende Infrastruktur | www.quartier-in-bewegung.de |
American Heart Association: www.heart.org
Nationale Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung: PDF Sonderheft der Bundeszentrale für gesundheitliche Bildung auf bundesgesundheitsministerium.de
In Form - Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung: Herausgeber: Bundesanstalt für Ernährung, Bundesgesundheitsministerium | www.inform.de | Männer in Bewegung - Auswirkung von Bewegung auf die psychische Gesundheit von Männern
Deutsche Hochdruck-Liga: www.hochdruckliga.da
Deutscher Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie: www.dvgs.de
Techniker Krankenkasse: Die TK-Bewegungsstudie aus dem Jahr 2016 zeigt: "Mehr als jeder Dritte kommt in seinem Alltag nicht einmal mehr auf eine halbe Stunde Bewegung" | Beweg dich, Deutschland!
Herzstiftung: Wie viel Bewegung braucht der Mensch?
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen: www.dhs.de
The Lancet: Worldwide trends in insufficient physical activity from 2001 to 2016
Weltgesundheitsorganisation (WHO): Preventing noncommunicable diseases
Umweltbundesamt: Umweltbedingte Krankheitslasten - wie stark gefährden Risikofaktoren die Gesundheit der Bevölkerung?
Laufen psychotherapeutisch nutzen: Grundlagen, Praxis, Grenzen. Stoll, Olive & Ziemainz, Heiko. 2011. Springer
Fortschritte in Lauftherapie: Schwerpunktthema Lauftherapie bei Kindern und Jugendlichen. Bartmann, Ulrich. 2017. dgvt-Verlag
Ernährungsmedizin. Nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer. Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann. 2017. Thieme